Wenn Felix die riesige Eingangspforte und den Stacheldraht des Gefängnisses sieht, wird ihm ganz mulmig. Er drückt die Hand seiner Mutter dann doppelt so fest, obwohl er ja eigentlich schon fast acht Jahre alt ist und bald in die zweite Klasse kommt. Doch wenn sie den Papa im Gefängnis besuchen, dann fühlt er sich wieder ganz klein. Die Menschen in den Uniformen, die langen Gänge und dieser kalte, ungemütliche Besuchsraum, wo sie mit Papa reden können. Papa selbst zu sehen, ist eigentlich schön. Nur das ganze Drumherum macht es Felix so schwer, Papa das auch zu zeigen.
Kinder haften für ihre Eltern
Gefängnisse tun Kindern und Jugendlichen nicht selten emotionale Gewalt an. Sie werden für die Verbrechen ihrer Eltern faktisch mitbestraft. Wir wissen, dass unzureichende Kontaktmöglichkeiten zu den Eltern das seelische Gleichgewicht nachhaltig stören können. Die Inhaftierung eines Elternteils kann sogar die entscheidende Weichenstellung für die eigene kriminelle Karriere sein.
Gemeinsam umdenken, gemeinsam handeln
Wir brauchen daher dringend einen Mentalitätswechsel im Strafvollzug. Es bedarf familienfreundlicher Besuchssettings und einer familiensensiblen Einstellung des Personals. Wie dies gelingt, zeigen zahlreiche Praxisbeispiele auf unserer Webseite. Hintergrundinformationen bietet ein aktueller Beitrag von Klaus Roggenthin.
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Kennwort: Kinder
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