Erörtert wurden insbesondere sozialrechtliche Benachteiligungen straffällig gewordener Menschen, wie etwa die fehlenden Einbeziehung von Inhaftierten in die Rentenversicherung sowie die Schlechterstellung beim ALG I- Bezug. Im ca. 90-minütigen Gespräch mit den Mitarbeitern der Geschäftsstelle kam auch die unzureichende Versorgungssituation von Kindern inhaftierter Eltern zur Sprache. Dabei informierte sich der Abgeordnete über familienorientierte Praxismodelle aus Freier Straffälligenhilfe und Justizvollzug, die einen Weg aufzeichnen, wie man den Kindern künftig besser - ganz im Sinne der Kinderrechtskonvention - gerecht werden kann. Kelber versprach, sich diesbezüglich einzusetzen. Als Erinnerungsstütze packten die Mitarbeiter der Geschäftsstelle einen Teddybär (mit den politischen Anliegen in den Pfoten) in seinen roten Rucksack, der laut Kelber einen Ehrenplatz in seinem Berliner Büro bekommen soll.
Kurzinterview mit Ulrich Kelber
Herr Kelber, was hat Sie heute zu uns geführt?
Kelber: Wir nutzen die Rote-Rucksack-Tour immer um die ganze Bandbreite an Themen, die es gibt, in der Stadt, in der Gesellschaftspolitik, kennenzulernen. Und deswegen fand ich die Idee so spannend.
Hatten Sie denn davor schon mal was von der BAG-S gehört?
Kelber: Gehört ja, jetzt nicht die Details der Arbeit, nicht was sind die Schwerpunktthemen anbelangt, wie ist das organisiert ist, aber allein schon, weil ich in dem Haus, in dem Sie sitzen, schon bei zwei, drei anderen Organisationen war.
Welches Wort fällt Ihnen ganz spontan ein, wenn Sie das Wort „Strafvollzug“ hören?
Kelber: Zelle, Freiheitsentzug
Und warum gerade das?
Kelber: Ich hab natürlich Justizvollzugsanstalten, aktuelle und frühere, wie z.B. Stasigefängnisse besucht, wollte mal einfach selber erleben wie das ist, wenn die Türe geschlossen wird, das ist das erste Gefühl was auftritt. Ich halte Gefängnis wirklich für ´ne harte Strafe.
Foto: (von links nach rechts) Ulrich Kelber (SPD), Dr. Klaus Roggenthin (Geschäftsführer BAG-S), Eva-Verena Kerwien (Referentin BAG-S)