Spezielle Beratungs- und Unterstützungsangebote für Kinder von Inhaftierten

Mit kostenlosen Ferienfreizeiten wird beispielsweise in Schleswig-Holstein Kindern und Jugendlichen mit inhaftierten Eltern Unterstützung, Beratung und Unterhaltung angeboten.

Kinder inhaftierter Eltern sind einem besonders großen Risiko ausgesetzt, im Verlauf ihres Lebens eine psychische Erkrankung zu erleiden oder selbst straffällig zu werden.[1] Daher ist es sehr wichtig, Kinder und Jugendliche mit inhaftierten Eltern systematisch zu unterstützen und zu betreuen, um diesen Negativfolgen vorzubeugen.[2] Die Straffälligenhilfe ist vielerorts bemüht, den betroffenen Kindern und Jugendlichen eine intensive Beratung und individuell zugeschnittene Angebote zu ermöglichen.

Beispielsweise bietet die Straffälligenhilfe der stadt.mission.mensch in Kiel in diesem Jahr kostenlose Ferienfreizeiten für alle Kinder und Jugendlichen mit inhaftierten Eltern in Schleswig-Holstein. Das Programm soll die Kinder und Jugendlichen in lockerer Atmosphäre zusammenbringen und ihnen die Möglichkeit bieten, sich gegenseitig kennenzulernen und bei Bedarf auszutauschen. Kleine Abenteuer und gemeinschaftliche Erlebnisse zu teilen, bei denen die Inhaftierung nicht verschwiegen werden muss, kann sehr entlastend auf die Kinder und Jugendlichen wirken und sie können ganz unbeschwert Spaß miteinander haben. In den Sommerferien können alle Interessenten an einer Kinderwattwanderung oder einem Indianer-Camp teilnehmen, in den Herbstferien wartet beispielsweise ein Husky-Abenteuer oder ein Besuch im Zoologischen Museum.

Wer Interesse an dem kostenfreien Veranstaltungs- und Beratungsangebot hat, kann sich hier über das erlebnispädagogische Ferienfreizeitprogramm 2019 informieren und bereits frühzeitig den Anmeldebogen ausfüllen. Bei Bedarf werden die Familien auch bei der An- und Abreise unterstützt.

 



[1] Vgl. z.B. Metastudie von Murray, J., Farrington, D. P., Sekol, I. & Olsen, R. F. (2009). Effects of parental imprisonment on child antisocial behaviour and mental health: a systematic review. Campbell Systematic Reviews, 4, 1-105.

[2] Zwönitzer, A., Fegert, J. M. & Ziegenhain, U. (2017). Eltern-Kind-Projekt Chance zur Unterstützung von Kindern inhaftierter Eltern. Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitung und Evaluation. Nervenheilkunde, 36, 156-160.