Schuldenfalle Gefängnis

Aufgrund der gestiegenen Lebensmittelpreise spitzt sich die Situation für inhaftierte Menschen zu. Wer mit Schulden ins Gefängnis kommt, wird mit einem noch höheren Berg entlassen. Die Deutsche Welle hat einen Beitrag veröffentlicht zum Thema "Reiches Deutschland, arme Menschen. Schuldenfalle Gefängnis - Armut im Knast".

Menschen im Gefängnis können nicht vergleichen und frei wählen, in welchem Markt sie ihre Produkte kaufen. Sie sind auf die überteuerten Preise in Haft angewiesen. Noch dazu haben sie keine Lobby.

Juliane Nagel (Abgeordnete der Linken im sächsischen Landtag) sagt dazu: "Die viel zu niedrige Vergütung für arbeitende Gefangenen muss endlich erhöht werden. Zirka 2000 der 3500 Gefangenen in den sächsischen Justizvollzugsanstalten gehen einer Erwerbstätigkeit nach, bekommen dafür einen Hungerlohn von maximal 2,15 Euro pro Stunde und sind nicht einmal in die gesetzliche Rentenversicherung inkludiert". Damit soll Inhaftierten der Wert von Arbeit für ein straffreies Leben vermittelt werden. Für Gefangene ist es eher ein Signal, dass sich ehrliche Arbeit nicht lohnt.

Manuel Matzke (Bundessprecher der Gefangenengewerkschaft) dazu: "Wir haben eine sehr strikte Ausbeutung der Gefangenen, wenn sie in Arbeit sind. Das Entgelt für die Produkte des täglichen Lebens in einer Justizvollzugsanstalt sind jenseits von Gut und Böse. Den Hashtag #ichbinarmutsbetroffen können die Häftlinge in Deutschland definitiv unterschreiben."

Wer mit Schulden ins Gefängnis kommt, hat verloren. Der Schuldenberg wird sich durch das Gefängnis noch vergrößern.

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Quelle:
Pieper, Oliver (2022): Reiches Deutschland, arme Menschen. Schuldenfalle Gefängnis - Armut im Knast, Deutsche Welle-Artikel vom 13.10.2022, unter: https://www.dw.com/de/schuldenfalle-gef%C3%A4ngnis-armut-im-knast/a-63322845 (Abruf am: 17.10.2022)