Neuerscheinung: "Frauen in Haft"

Unter allen Inhaftierten machen weibliche Jugendliche und erwachsene Frauen einen Anteil von knapp 6 Prozent aus.

Die geringe Anzahl inhaftierter Frauen ist ein Hauptgrund dafür, dass der Frauenvollzug weder in der Öffentlichkeit, noch in Politik und Wissenschaft auf besonderes Interesse stößt. Deshalb verwundert es nicht, dass inhaftierte Frauen kaum als eigenständige Zielgruppe mit ihren spezifischen Bedarfen gesehen werden.

Der neu erschienene Sammelband „Frauen in Haft – Spezielle Belastungen und Lösungswege“ macht vor diesem Hintergrund auf den notwendigen Reformbedarf in den Bereichen Frauenvollzugs und frauenspezifische Straffälligenhilfe aufmerksam. Er wirbt dafür, dass sich Wissenschaft und Forschung der Frauen im Strafvollzug annehmen, um mittels gesicherter Kenntnisse neue Behandlungsmöglichkeiten entwickeln und nachhaltig implementieren zu können. Daneben werden einschlägige Gremien und Frauennetzwerke vorgestellt.

Das von Lydia-Halbhuber-Gassner und Gabriele Grote-Kux herausgegebene Buch beleuchtet aus verschiedenen Blickwinkeln die speziellen Belastungen inhaftierter Frauen, unter anderem sexuelle Gewalterfahrungen, nicht erkannte psychische Störungen und Suchtmittelmissbrauch. Die Herausgeberinnen machen deutlich, dass Inhaftierung zur Retraumatisierungserfahrungen der betroffenen Frauen führen kann. Sie könne jedoch bei entsprechenden Hilfe- und Unterstützungsangeboten auch eine Chance für die künftige Lebensbewältigung sein.

 

Frauen in Haft – Spezielle Belastungen und Lösungswege

Freiburg 2017

Verlag: Lambertus

ISBN: 978-37841-2953-2

121 Seiten

20 Euro

 

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