Menschenrecht auf Wohnen

Der Deutsche Caritasverband e. V. und die Katholische Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe haben ein Positionspapier erarbeitet, in dem sie die Einlösung des Menschenrechts auf Wohnen einfordern. Auch für Haftentlassene ist dieses Thema von großer Bedeutung.

Unter der Überschrift

"Menschenrecht auf Wohnen einlösen!
Aufbruch in eine soziale Wohnungspolitik –
Wohnungslosigkeit bis 2030 beseitigen!
Bezahlbaren Wohnraum im Bestand erhalten und neuen schaffen"

wird gefordert:


Was wir wollen:
Ein Menschenrecht verwirklichen, sechs Maßnahmenpakete umsetzen!


Das Menschenrecht auf Wohnen muss für alle verwirklicht werden –
Wohnungslosigkeit bis 2030 beseitigen!

Jeder Mensch hat das Recht auf angemessenen Wohnraum. Dabei beinhaltet das Recht auf Wohnen mehr als nur ein Dach über dem Kopf. Die Bundesregierung muss ihrem Ziel, Wohnungslosigkeit bis 2030 zu beenden, wirkungsvolle Maßnahmen folgen lassen.

1. Wohnungslosigkeit vorbeugen – Instrumente für Wohnungserhalt und Wohnungssicherung effektiv einsetzen!
Den Verlust der Wohnung zu verhindern ist das beste Mittel gegen Wohnungslosigkeit. Es gibt bewährte Instrumente, die stärker und umfassender eingesetzt werden müssen. Neben dem Ausbau der Fachstellen gegen Wohnungsverlust müssen Mietschulden durch Jobcenter und Sozialamt als Zuschuss übernommen werden.

2. Menschen in Wohnungsnot und Obdachlosigkeit bedarfsgerecht unterstützen!
Menschen in Wohnungsnot und Obdachlosigkeit haben unterschiedliche Bedarfe und Probleme. Ihnen muss schnell und individuell umfassend geholfen werden. Notunterkünfte müssen die festgelegten Standards erfüllen. Sie sind Ausgangspunkt von Hilfen und keine Verwahranstalten für Menschen in Not.

3. Preisgünstige Wohnungen im Bestand sichern!
Es müssen wirksame Maßnahmen gegen das Verschwinden von preisgünstigen und geförderten Wohnungen ergriffen werden. Hierzu gehören auch eine angemessene Quote von Sozialwohnungen mit langfristigen Bindungen bei Neubauten, die Verlängerung von bestehenden oder auslaufenden Bindungen, rechtsfeste Vorkaufsrechte der Kommunen und die Einführung einer neuen Wohngemeinnützigkeit.

4. Eine soziale Wohnungspolitik hat alle Menschen mit niedrigem Einkommen im Blick!
Nicht nur wohnungslose Menschen brauchen preisgünstige Wohnungen. Alle Menschen mit geringem Einkommen sind von der weiter zunehmenden Wohnungsknappheit betroffen.

5. Klimaneutralität ist auch für das Wohnen bis 2030 zu erreichen!
Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit dürfen sich nicht ausschließen. Die gesellschaftliche Aufgabe des Klimaschutzes muss eine gerechte Verteilung der dafür aufzuwendenden Kosten beinhalten. Steigende Energiepreise und Kosten für energetische Sanierungen dürfen nicht dazu führen, dass Menschen ihren Wohnraum verlieren.

6. Kirche und ihre Caritas stehen in der Verantwortung!
Kirche und ihre Caritas müssen ihre Liegenschaften und Immobilien für Wohnungen für Menschen mit geringem Einkommen zugänglich machen und zur Verfügung stellen.(..)

 

Das vollständige Positionspapier können Sie hier lesen.