Mehr Prävention – weniger Opfer...

...so lautete das Motto des diesjährigen Präventionstages, der vom 22.-23. April in der Stadthalle Bielefeld stattfand. Wie in jedem Jahr bot die Veranstaltung mit zahllosen Infoständen, Vorträgen und Kurzpräsentationen vielfältige Möglichkeiten, sich zu informieren und fachliche Kontakte zu pflegen

Auch die Straffälligenhilfe war gut vertreten, z.B. mit Infoständen der KAGS, der Straffälligenhilfe Bremen e.V. oder der Anlaufstelle Freiräume aus Bielefeld, die ihr neues Plakat "Mein Besuch im Gefängnis" erstmals der Öffentlichkeit vorstellte.

Der DBH Fachverband, der in den kommenden beiden Jahren mit Frau Renate Engels den Vorsitz in der BAG-S übernommen hat, präsentierte im Rahmen eines Spots die Ergebnisse seines Projektes zum "Übergangsmanagement".

Eva Kerwien und Klaus Roggenthin informierten für die Bundesarbeitsgemeinschaft für Straffälligenhilfe e.V. im gleichen Format über die Arbeit mit Kindern als Beitrag zur Kriminalprävention. Sie hoben dabei hervor, dass der Familienorientierung in der Arbeit mit Straffälligen ein Königsweg der Kriminalitätsverhütung liege und zwar sowohl bezüglich der Rückfallprävention als auch hinsichtlich gelingenden Aufwachsens der mitbestraften Kinder. Leider werde dieser Weg in Deutschland noch viel zu zögerlich eingeschlagen.

Im Grußwort der Schirmherrin des diesjährigen DPT, NRW´s Ministerpräsidentin Hannelore Kraft heißt es übrigens: "Die Erfahrung lehrt, dass sich Kriminalität und Gewalt nur durch Repression nicht verhindern lassen ... Dabei müssen wir uns so früh wie möglich um die Menschen kümmern, sie gezielt fördern und ganzheitlich unterstützen." Dem ist nur beizupflichten. Allerdings müssen diese vorbeugenden Bemühungen um gesellschaftliche Integration über den Gefangenen als Einzelperson hinaus gedacht werden. Eine ganzheitliche Strategie muss in unserer Wahrnehmung auch die Angehörigen insbesondere die Minderjährigen einbeziehen. Die internationale Forschung zeigt nämlich, dass Kinder Inhaftierter, denen die hinreichende Pflege der Beziehung zum inhaftierten Elternteil vorenthalten wird, ein hohes Risiko laufen, ins gesellschaftliche Abseits zu geraten oder gar selbst eine kriminelle Laufbahn einzuschlagen.

Weitere Informationen unter www.praeventionstag.de.