Fakten zu „ausländischen“ Tätern und Tatgeschädigten

Oft wird das Thema „Ausländerkriminalität“ „ohne repräsentative Datenbasis wahrgenommen und sehr emotional diskutiert“, so der DCV in diesem Papier (S.2). Diesem Phänomen versucht der katholische Wohlfahrtsverband dadurch entgegenzuwirken, indem er einen detaillierten Blick auf die tatsächlichen Fakten und Zahlen wirft. 

Die Kriminalitätsstatistik der Polizei wird im vorliegenden aktualisierten Fact Sheet kritisch unter die Lupe genommen. So erfährt man zum Beispiel, dass darin nicht zwischen ausländischer Wohnbevölkerung und anderen Ausländergruppen wie Touristen oder zum Zweck strafbarer Handlungen Eingereister unterschieden wird (siehe S.2). Insofern seien Befunde aus der polizeilichen Kriminalstatistik in puncto Ausländerkriminalität nur sehr bedingt aussagekräftig. Eben so wenig lasse sich aus der polizeilichen Statistik ableiten, dass „Muslime oder Menschen aus muslimisch geprägten Ländern einen überproportionalen Anteil an den Straftäter(inne)n in Deutschland stellen“ (S.7).

Der Caritasverband betont, dass die Kriminalitätsmerkmale von Ausländern sich weitgehend aus Faktoren wie Alter, Geschlecht und soziale Lage zusammensetzen, also mitnichten allein auf ein bestimmtes Herkunftsland reduziert werden können. Darüber hinaus bestehen weitere belastende Faktoren für die ausländische Bevölkerung, die Einfluss auf strafbare Handlungen haben können. Bei männlichen Jugendlichen würden vor allem „patriarchalisch geprägte Rollenbilder, eine unsichere Aufenthaltsperspektive und das Wohnen in Sammelunterkünften“ (S.11) eine Rolle spielen.

Das Fazit des Caritasverbandes lautet: „Für die Bekämpfung von Kriminalität ist bei Ausländer(inne)n wie auch bei Deutschen gezielte Vorbeugung der beste Weg. Dazu gehören Maßnahmen gegen soziale und gesellschaftliche Ausgrenzung, Bildung und Erziehung und die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts“ (S.11).

Zum Fact Sheet "Kriminalität von Ausländer(inne)n"