Café Luise - offen für Angehörige

In Kooperation mit dem Katholischen Gefängnisverein Siegburg e.V. entstand in den letzten Monaten in Trägerschaft des SKM Rhein-Sieg (Katholischer Verein für soziale Dienste im Rhein-Sieg Kreis e.V.) das Café Luise, in dem Personen, die ihre inhaftierten Angehörigen besuchen, die Wartezeiten überbrücken und Gesprächspartner finden können.

 

Gabi Bennerscheidt, SKM-Verbandsratsmitglied, Ehrenamtliche im Café Luise: "Also ich kann jetzt sagen, von den Tagen, die ich hier war, dass die Leute, die das Angebot angenommen haben, sehr froh waren, dass es uns gibt. Mütter mit kleinen Kindern, die die Milchflasche bei uns warm machen oder andere Frauen, die sich hier ausruhen, weil sie dann noch ´n weiten Weg haben. Ich denke das ist schon ein Projekt, von dem man hoffen sollte, dass es sich in Deutschland weiter verbreitet."

Die JVA Siegburg stellte geeignete Räumlichkeiten in einer ehemaligen Dienstwohnung auf dem Außengelände in unmittelbarer Nähe zur Pforte zur Verfügung. Nach den notwendigen Renovierungsarbeiten in den Räumlichkeiten wurden Möbel und eine Kücheneinrichtung beschafft. lnsgesamt stehen ein größerer Café­ Raum, ein Raum für Einzelgespräche, eine Küche und ein Vorratsraum zur Verfügung. 8 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter konnten gefunden und ,,ausgebildet" werden, die seit Mitte Januar 2014 an 2 Nachmittagen (Mo. + Di., 14 - 19 Uhr) das Café betreiben.

Das Café ist ein niedrigschwelliges Angebot zur Erleichterung der Wartesituation vor dem  Einlass der Besucher in die JVA Siegburg. Besucher müssen nicht im Freien, im Auto oder im Besucherwarteraum der JVA warten. Es bietet die Möglichkeit, die Zeit zwischen der Anreise (oft von weit her) und der Besuchszeit zu überbrücken und evtl. vor der Heimreise zur Ruhe zu kommen. Es ist ein Offenes Treffangebot ohne Sprech- oder Beratungszwang zum Ausruhen, Spielen oder Verweilen. Es werden Getränke, Gebäck und gespendeter Kuchen angeboten. Hier können vorab ungeklärte Fragen, die die Durchführung des Besuchs betreffen, mit den ehrenamtlich Tätigen besprochen werden. Gerade Personen, die zum ersten Mal zu Besuch kommen, gibt dies Sicherheit. Probleme können mit Unbeteiligten oder mit Personen, die sich in der gleichen Situation befinden, angesprochen werden.
Bei Fragen der Besucher können die ehrenamtlich Tätigen Auskunft geben oder an kompetente Gesprächspartner in der JVA Siegburg oder an Beratungsstellen vor Ort weitervermitteln. Die entspannte Atmosphäre mindert den Druck, der auf den Angehörigen lastet. Nach dem Besuch können Fragestellungen, die während des Besuchs aufgetaucht sind, besprochen werden. Überzählige Besucher, die die JVA nicht betreten dürfen, ,,stehen nicht wartend auf der Straße". Eine Spielecke sorgt für eine Atmosphäre, in der sich auch Kinder wohl fühlen können. Die Gegenstände, die in den Arbeitstherapien der JVA entstanden sind, können hier ausgestellt und zum Verkauf angeboten werden.

Das Café erhielt seinen Namen von Königin Luise von Preußen, nach der die Luisenstraße während des Kaiserreichs von den königstreuen Siegburger Bürgern benannt wurde.

Kooperationspartner

Die JVA Siegburg stellt die Räumlichkeiten zur Verfügung.
Der Katholische Gefängnisverein Siegburg e.V. übernimmt die Aus- und Weiterbildung der ehrenamtlich Tätigen und beteiligt sich an den Kosten des Cafés.
Dem SKM Rhein-Sieg (Katholischer Verein für soziale Dienste im Rhein-Sieg-Kreis e. V.) gehören die ehrenamtlich Tätigen an. Er trägt die Kosten für die Stelle der Projektleiterin und die übrigen Ausgaben.

Bei Rückfragen oder Unklarheiten: Werner Kaser
Tel.: +49-2241-806922 oder Email: werner.kaser(at)gmx.de