Bislang war das Telefonieren nur auf den gemeinsamen Fluren möglich. Um mehr Privatshäre zu schaffen, werden in 1.995 Hafträumen in allen Hamburger Justizvollzugsanstalten (mit Ausnahme der Jugendanstalt auf der Elbinsel Hahnöfersand) Telefone installiert. Für die Inhaftierten werden Telefonkonten eingerichtet, auf die Guthaben eingezahlt werden können. Mit einer persönlichen PIN können sich die Gefangenen in den Konten anmelden.
Dazu die Justizsenatorin Anna Gallina: "Die Haftraumtelefonie in Hamburg ist ein weiterer Meilenstein für die Resozialisierung der Gefangenen. Die Gefangenen haben damit die Möglichkeit, einfach mal zum Hörer zu greifen und mit Freunden oder der Familie zu sprechen. Bislang war es quasi unmöglich, über das Flurtelefon ungestört über persönliche oder vertrauliche Themen zu sprechen - vor allem dann, wenn der nächste schon wartet und drängelnd auf die Uhr schaut. Damit schaffen wir ein Stück mehr Privatsphäre für die Gefangenen, deren Leben in Haft ohnehin schon sehr fremdbestimmt ist. Die Installation der Telefone hat nun begonnen, auch wenn am Anfang eines solchen Projektes sicherlich noch nicht alles gleich auf Anhieb reibungslos funktionieren wird. Durch die verstärkten Kontakte mit engen Angehörigen oder Freunden kann die Haftraumtelefonie auch förderlich für die Suizidprävention sein. Auch die Entlassungsvorbereitung kann über die Haftraumtelefonie durch die Gefangenen wesentlich effektiver mitgestaltet werden."
Quelle: Behörde für Justiz und Verbraucherschutz (2022): Umstellung im April - Hamburgs Hafträume werden mit Telefonen ausgestattet, Artikel vom 01.04.2022, unter: https://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/16047948/2022-04-01-bjv-hamburgs-haftraeume-werden-mit-telefonen-ausgestattet/ (Abruf am 12.04.2022)