Gemeinsame Pressemitteilung: Die Not wohnungsloser Menschen erlaubt keinen Aufschub!

Unter dem Motto „Gemeinsam mehr erreichen“ verweisen die BAG-W sowie ihre Partnerorganisationen heute, am Tag der Wohnungslosen, auf die dringende Notwendigkeit, die Wohnungs- und Obdachlosigkeit bis 2030 tatsächlich zu überwinden. Zuvor wurde der neue Jahresbericht veröffentlicht.

Die gemeinsame Presseerklärung, die auch die BAG-S mit unterzeichnet hat, können Sie hier nachlesen. Die Beteiligten fordern:

  • Ausweitung der präventiven Maßnahmen
  • Verbesserung des Zugangs zum Gesundheitssystems
  • Menschenwürdige Mindeststandards in Gemeinschaftsunterkünften
  • Den Schutz von Wohnungslosen vor Gewalt und Diskriminierung.

Zuvor hat die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG W) ihren aktuellen Jahresbericht zur Lebenslage wohnungsloser und von Wohnungslosigkeit bedrohter Menschen veröffentlicht. In der Auswertung des Jahres 2022 stand insbesondere die Situation junger Menschen im Mittelpunkt. In der Pressemitteilung der BAG W werden als zentrale Aussagen des Berichts dargestellt:

"Aus dem Bericht geht hervor, dass 71 % der Menschen, die in freiverbandlichen Einrichtungen und Diensten Hilfe suchen, akut wohnungslos sind. 11 % sind unmittelbar von Wohnungslosigkeit bedroht und knapp 4 % leben in unzumutbaren Wohnverhältnissen. Rund ein Drittel der Klient:innen ist weiblich, zwei Drittel sind männlich.

Im Vorjahr erreichte der Anteil der Hilfesuchenden in Haushalten mit Kindern – gleichmäßig verteilt auf Paare mit Kindern und alleinerziehende Haushalte – mit etwa 11 % einen neuen Höchststand. Dieser hat sich im aktuellen Berichtsjahr auf hohem Niveau stabilisiert. Mit rund 39 % konnte weit mehr als jede dritte Familie, die eine Hilfseinrichtung aufsuchte, bei Hilfebeginn keine eigene Wohnung vorweisen. 

Auch in Hinblick auf die Staatsangehörigkeit der Klient:innen ist eine Stabilisierung festzustellen: Die Zahl der Personen nicht-deutscher Staatsangehörigkeit schwankt seit 2018 auf gleichbleibendem Niveau zwischen 30-34 % (2022: 34 %). Unter den akut wohnungslosen Menschen ist ein Drittel nicht-deutscher Staatsangehörigkeit (32 %).

Schwerpunktthema
Wohnungsnot: Risiken und Lebensrealitäten junger Menschen

Die aktuellen Zahlen der BAG W zeigen, wie sehr Wohnungsnot auch junge Erwachsene, Jugendliche und Kinder trifft. Rund 16 % der Klient:innen, die sich in Wohnungsnotfällen an Einrichtungen und Dienste freier Träger wenden, sind unter 25 Jahre alt. Besorgniserregend ist, dass fast 13 % der akut wohnungslosen jungen Menschen im Alter von 18 bis 25 Jahren die Nacht vor Hilfebeginn auf der Straße verbracht haben. Bei den unter 18-Jährigen sind es sogar 16 %.

Unter den jungen Menschen in Wohnungsnot finden sich besonders viele Frauen. Jede vierte wohnungslose Klientin ist jünger als 25 Jahre. Unter den männlichen wohnungslosen Klienten ist jeder sechste unter 25 Jahre alt."

Die Pressemitteilung der BAG W können Sie an dieser Stelle ganz lesen.

Den Bericht können Sie auf der Homepage der BAG W herunterladen.