4. Alternativer Drogen- und Suchtbericht 2017

Der Bundesverband für akzeptierende Drogenarbeit und humane Drogenpolitik (akzept e.V) hat den Vierten Alternativen Drogen- und Suchtbericht für das Jahr 2017 herausgegeben.

Die aktuelle Ausgabe befasst sich insbesondere mit dem großen Reformbedarf in den Bereichen Drogenhilfe, -prävention und -recht. Der Bundesverband bemängelt, dass die Bundesregierung weiterhin auf Repression in Form der Kriminalisierung von Konsumenten illegaler Drogen setzt, anstatt den Akzent auf Prävention zu legen.

Besonders problematisch bleibt der Umgang mit legalen und illegalen Drogen im Strafvollzug. Diese Thematik wird durch verschiedene Blickwinkel im neuen Alternativen Drogen- und Suchtbericht aufzeigt: Problematisiert wird zum Beispiel die Ersatzfreiheitsstrafe, weil sie Menschen, die bereits von Wohnungslosigkeit, Arbeitslosigkeit und Suchterkrankungen betroffen sind, zusätzlich bestraft. Kritisiert wird auch die Kriminalisierung junger Menschen wegen deren Konsum illegaler Drogen insbesondere Cannabis durch das Betäubungsmittelgesetz. Hier macht akzept e. V. auf die negativen Folgen für die sozial-gesundheitliche Lage und die schulisch-berufliche Karriere der Betroffenen aufmerksam. Bemängelt werden ferner die mangelnden Teilnahmemöglichkeiten an Substitutionsbehandlungen für Opioidabhängige in den Justizvollzugsanstalten und die Risiken der Übertragung von Infektionen durch Drogengebrauch. Diese Gefährdungen könnten, so der Verband, durch verbesserte HIV- und Hepatitis-Behandlungsangebote sowie durch Substitution verringert werden.

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